ZAHNARZT  


Dr. MED. DENT. Florian Krejci


MAURACH AM ACHENSEE

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PARODONTITIS                    ©Dr. med. dent. Florian Krejci

Bei der Parodontitis (landläufig auch "Parodontose" genannt) handelt es sich um eine bakteriell bedingte Entzündung, bei der es bereits zu einer weitgehend irreversiblen Zerstörung von Teilen des Zahnhalteapparates (Bindegewebe und Knochen) gekommen ist. Parodontitis fasst man heute nicht als lokale Erkrankung des Zahnfleisches auf, sondern als Entzündungserkrankung. Bei einer Parodontitis ist nicht nur das Zahnfleisch erkrankt, sondern der ganze Patient. Unbehandelt kann die Parodontitis zum Zahnverlust führen. Bei Erwachsenen sind Parodontalerkrankungen der Hauptgrund für Zahnverlust. Mehr als 80 Prozent der über 35-Jährigen leiden an einer Form der Zahnbetterkrankung. Daneben bestehen zwischen einer Parodontitis und einigen Allgemeinerkrankungen vielfältige Wechselwirkungen Daher ist es das Ziel, das Entstehen einer Parodontitis zu verhindern, beziehungsweise sie in einer sehr frühen Form zu erkennen und zu behandeln.

Wie entsteht die Parodontitis?

Die Parodontitis wird, wie die Gingivitis, durch bakterielle Plaque ausgelöst. Wie auch bei der Gingivitis werden aus dem Biofilm bakterielle Stoffwechselund Zerfallsprodukte freigesetzt, die Abwehrreaktionen des Körpers auslösen. Durch Mechanismen, die noch nicht vollständig geklärt sind, kommt es im Verlauf der Erkrankung zum Übergang von der Gingivitis zur Parodontitis. Bei der Gewebszerstörung spielt das eigene Immunsystem die Hauptrolle - es versucht, die Bakterien zu beseitigen. Diese Immunantwort besteht aus einer vielfältigen Abfolge von Reaktionen und Aktionen, bei der viele verschiedene Entzündungsstoffe und -zellen beteiligt sind. Unter anderem werden Enzyme gebildet, die die Bakterien zerstören sollen, jedoch auch zu einer Zerstörung von Kollagen führen. Das führt letztlich zum Verlust von Bindegewebe und Knochen.

Welche Symptome treten bei einer Parodontitis auf?

Parodontalerkrankungen sind gewöhnlich schmerzlos. Daher werden sie häufig vom Patienten nicht bemerkt. Folgende Anzeichen können auf eine Erkrankung des Zahnbetts hindeuten: Zahnfleischbluten beim Putzen; rotes, geschwollenes oder empfindliches Zahnfleisch; Zahnfleisch, das sich von den Zähnen zurückgezogen hat; Mundgeruch; Sekret- oder Eiterentleerung aus Zahnfleischtaschen; lockere Zähne; Änderungen beim Aufeinanderpassen der Zähne beim Zusammenbeißen sowie Änderungen im Sitz von Teilprothesen.

Welche Risikofaktoren begünstigen die Parodontitis?

Nach neueren Untersuchungen scheinen 30 Prozent der Bevölkerung für Parodontalerkrankungen genetisch empfänglich zu sein. Schlechte Mundhygiene ist der Hauptfaktor, Rauchen steigert ebenso das Risiko einer Zahnbetterkrankung. Auch Stress, unausgewogene Ernährung, Immunstörungen und Diabetes (Zuckerkrankheit) sind Risikofaktoren. Diabetes insbesondere dann, wenn der Zuckerspiegel nicht richtig eingestellt ist.

Ist der Verlauf einer Parodontitis immer gleich?

Es gibt ganz unterschiedlich verlaufende parodontale Erkrankungen. In den meisten Fällen handelt es sich um ein chronisch schubweise verlaufendes Geschehen, das vorwiegend bei Erwachsenen auftritt und erst nach Jahren zu Zahnlockerungen führt. Daneben gibt es aber auch aggressive Formen, die rasch zu umfangreichem Knochenverlust führen und manchmal auch schon im Kindesalter auftreten. Ursachen dieser selteneren aggressiven Formen sind entweder besonders aggressive Erreger und/oder eine nicht funktionierende lokale Abwehr der bakteriellen Reize. Eine rechtzeitige und richtige Behandlung der Parodontitis ist überaus wichtig. Wird die Parodontitis nicht richtig behandelt, kann Zahnverlust – mit ästhetischen und funktionellen Beeinträchtigungen – die Folge sein. Außerdem erhöht eine unbehandelte Parodontitis das Risiko für Herz-, Lungenerkrankungen und Diabetes um ein Vielfaches. Einige Untersuchungen sprechen dafür, dass sogar Frühgeburten und niedriges Geburtsgewicht mit einer Parodontitis zusammenhängen können.

Kann ich einer Parodontitis vorbeugen?

Am wichtigsten ist es, eine gründliche tägliche Mundhygiene mit Bürste und Zahnzwischenraumbürste/Zahnseide zu betreiben. Ebenfalls wichtig ist es, Risikofaktoren zu reduzieren: mit dem Rauchen aufhören beziehungsweise reduzieren, Diabeteserkrankung einstellen. Regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt in Verbindung mit zweimaliger professioneller Zahnreinigung pro Jahr optimieren die Vermeidung der Erkrankung.

Wie wird die Parodontitis behandelt?

Die Behandlung der Parodontitis richtet sich vor allem nach Art und Schwere der Erkrankung. Wichtig für den Erfolg der Behandlung ist der Wunsch des Patienten, seine Zähne zu behalten und seine Motivation, den Anweisungen für eine optimale Pflege zu folgen. Das Spektrum der verschiedenen Behandlungsmethoden reicht von der professionellen Zahnreinigung bis hin zu chirurgischen Eingriffen. Hauptziel jeder Behandlung ist es, die Bakterienmenge zu reduzieren und so den Entzündungsreiz zu beseitigen. Am Anfang der Behandlung steht eine präzise Diagnostik: klinische und röntgenologische Untersuchung, in manchen Fällen ergänzt durch mikrobiologische Maßnahmen. In der Regel werden zunächst Plaque und Zahnstein sowie harte Ablagerungen unterhalb der Zahnfleischgrenze entfernt. Dabei werden die Wurzeloberflächen nicht nur gereinigt, sondern auch geglättet. Dies geschieht mit Scalern und Küretten (speziell geformten Handinstrumenten) und mit ultraschallbetriebenen Geräten. Spülungen mit antibakteriellen Mitteln können dazu beitragen, das Bakterienwachstum zu kontrollieren. Ergänzend können auch weitere Verfahren, wie Laser, Pulverstrahlverfahren und antimikrobielle Verfahren eingesetzt werden. Nach dieser ersten Behandlungsphase wird das Ergebnis überprüft und gegebenenfalls korrigiert. Sind sehr tiefe Zahnfleischtaschen von mehr als sechs Millimeter vorhanden, kann es erforderlich sein, die Taschen chirurgisch zu behandeln. Unter bestimmten Voraussetzungen ist es sinnvoll, die Behandlung durch die Anwendung von Antibiotika zu ergänzen. Diese können in Tablettenform eingenommen oder direkt in die Zahnfleischtasche eingebracht werden.

Kann verloren gegangenes Gewebe wieder ersetzt werden?

Verloren gegangenes Stützgewebe (Kieferknochen, Wurzelhaut etc.) wieder herzustellen ist bisher nur teilweise gelungen. Ob solche ergänzenden Maßnahmen erfolgreich sind, hängt sehr von den individuellen Gegebenheiten ab, unter anderem auch von der Form des Defekts. Es gibt verschiedene Behandlungsverfahren: Nach dem chirurgischen Öffnen der betreffenden Stelle wird in den Knochendefekt ein so genanntes Knochenersatzmaterial eingebracht, das dem regenerierenden Knochen als Leitschiene dient und ihn zum Wachstum anregen soll. Bei einem anderen Vorgehen werden Membranen auf den Knochendefekt gelegt, die ein In-die-Tiefe-Wachsen von Bindegewebe und Zahnfleisch-Epithel verhindern sollen. Bei einem anderen Therapieansatz bringt man aus tierischen Zahnanlagen gewonnene Eiweißstoffe in die Wunde ein, die eine Regeneration des Knochens beziehungsweise des Zahnhalteapparates anregen sollen. Sprechen Sie gegebenenfalls Ihre Zahnärztin/Ihren Zahnarzt an, ob solche Verfahren bei Ihnen in Frage kommen.

Welche Rolle spielt die Nachsorge?

Von ganz entscheidender Bedeutung für den langfristigen Behandlungserfolg ist die Art der Nachsorge. Regelmäßig muss das Behandlungsergebnis überprüft und der momentane Zustand des Zahnfleischs kontrolliert werden. Defizite in der Mundhygiene können dabei frühzeitig entdeckt und behoben werden. Ebenfalls werden die Verschlechterungen der Situation oder ein Neuauftreten der Parodontitis frühzeitig erkannt. Mit einer guten Nachsorge steht und fällt der Erfolg bei der Behandlung einer Parodontitis. Sie ist wichtiger als die Frage, welches Therapieverfahren eingesetzt wurde.